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Die EFG Leverkusen setzt sich ein für die Erfüllung der den Bethel- Diakonissen geschuldeten Leistungen.
 
 
Das Recherche-Netzwerk Correctiv berichtete online am 23. Mai über Missstände. Zwei Diakonissen trugen mit ihren Lebensläufen zur Berichterstattung bei.
 
 
 

Einsegnung von Erika Lüllau (2. v. l.) am 1. April 1963  Foto: privat

Wer sind die Diakonissen, die sich auf so ungewöhnliche Weise zu
Wort melden?


Es sind die Schwestern der Diakoniegemeinschaft Bethel innerhalb des Gesundheitswerkes Bethel. Es leben noch einundzwanzig Diakonissen (zwischen 70 – 100 Jahre alt) einer Schwesternschaft mit einer langen wirkungsvollen Geschichte in unseren Baptistengemeinden. 10 Schwestern sind im Pflegeheim untergebracht, 11 wohnen noch in ihren Wohnungen im Seniorenhaus in der Boothstraße. Sie haben als Gemeindeschwestern gedient und an vielen Orten soziale Einrichtungen gegründet und durch ihren Lebensstil geprägt, z.B. Seniorenheime und in Berlin sogar ein Krankenhaus.

Was ist das Besondere am Lebensstil der Diakonissen?

Ein Blick in ihre „Lebensordnung 2008“ zeigt: Es sind Frauen, die sich von Christus berufen wissen. Im Gottesdienst lassen sie sich zum Dienst der Diakonie in einer auf Gegenseitigkeit gegründeten Glaubens-, Dienst-, und Lebensgemeinschaft verpflichten und ordinieren (Einsegnung). Der Lebensstil der Diakonissen ist geprägt von den drei „Evangelischen Räten“: Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit. Die Diakoniegemeinschaft (das Mutterhaus) versprach ihrerseits jeder Schwester freien Unterhalt (Wohnung, Kost, Kleidung etc.) sowie ein Taschengeld und ein Leben in Gemeinschaft bis zu ihrem Lebensende.

Diese Frauen in der Nachfolge Jesu, die freiwillig auf Macht und Geld verzichten, um anderen zu dienen, sind in unserer Gesellschaft der Profitmaximierung und des Strebens nach Macht ein Beispiel eines alternativen Lebensstils im Sinne der Bergpredigt. Es ist ein Leben im Dienst für andere, das unter der Verheißung der ersten Seligpreisung Jesu steht: „Selig sind die geistlich arm sind, denn ihrer ist das Reich der Himmel.“ Jetzt aber sehen die Diakonissen dieses ihnen gegebene Versprechen in Gefahr.

Worauf machen die beiden Diakonissen im CORRECTIV-Beitrag aufmerksam?

Sie treten ein für ihre Mitschwestern, denn der Vorstand ihres Werkes hat 2022 - ohne Rücksprache mit den Schwestern – ihnen ein anderes „Konzept Lebensordnung“, verordnet. Das ist ein Bruch mit dem Versprechen, dass ihnen bei ihrer Einsegnung gemacht wurde, so schrieben die Schwestern in einem von ihnen unterschriebenen Brief an den Vorstand. Dieses neue Konzept des Gesundheitswerkes mache sie schneller müde und krank und verhindere ihr gemeinsames geistliches Leben in der Boothstraße. Alle Schwestern stellen sich hinter diesen Bericht ihrer beiden Mitschwestern, denn viele von ihnen forderten schon seit langem, an die Öffentlichkeit zu gehen.

Die Diakonissen in ihren Rechten stärken

Auf dem Bundesrat des BEFG im Mai 2022 empfahl das Präsidium den Delegierten der Gemeinden, die Aktion „Bethel-Diakonissen in rechtlicher Vertretung“ der Gemeindeleiterin aus Leverkusen, Frau Anne Traub, zu unterstützen. Es geht dabei um Spenden, um die rechtliche und anwaltliche Beratung der Diakonissen mitzufinanzieren. Denn die Diakonissen haben zwar auf Macht und Reichtum verzichtet, aber nicht auf das Recht, Rechte zu haben.

 

Zum Bericht Correctiv: https://correctiv.org/aktuelles/wirtschaft/2022/05/23/diakonie-bethel-berlin- der-letzte-kampf-der-diakonissen/

Zur Spendenaktion: https://www.betterplace.me/bethel-diakonissen-in-rechtlicher-vertretung96 

(EFG Leverkusen, Gemeindeleiterin Anne Traub Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! )